Im Yoga gibt es das das 'Mula Bandha'. Ein Energieverschluss lokalisiert an unserer Wurzel (am Perineum), den man während der Asana- und Pranayama-Praxis einsetzt, um im Körper Energie zu speichern. In der Anatomie ist es mit der Ansteuerung des Beckenbodens gleichzusetzen, der funktionell mit weiteren Gewebsschichten und Organen verbunden ist. Heute arbeite ich täglich mit meinem Beckenboden. Es ist der Wechsel von Entspannung und Anspannung, der uns ein lustvolleres und sinnlicheres Sexleben ermöglicht und gleichzeitig auch unsere Psyche stärkt.
Viva la Pelvic Floor! Da es Frauen und Männer betrifft.
Ich weiß noch genau, wie ich das erste mal in einer Yogastunde vom Mula Bandha gehört habe und mit dem Begriff gar nichts anfangen konnte. Mula bedeutet auf Sanskrit „Wurzel” und Bandha „halten“ oder „verschließen“. Es ist also ein Energieverschluss lokalisiert an unserer Wurzel, den man während der Asana- und Pranayama-Praxis einsetzt, um im Körper Energie zu speichern. Gleichzeitig stärkt und stabilisiert man seinen Unterkörper, da die untere Bauch-, Rücken- und Beinmuskulatur aktiviert werden.
In meiner Yoga-Ausbildung habe ich die transformative Wirkung des Bandhas auf meine Asana-Praxis gemerkt. Beim Sprung von der Vorwärtsbeuge in den Liegestütz bin ich quasi geflogen, ohne merkliche Anstrengung. Diese Erfahrung, wie viel mehr Stabilität und Energie ich in meinem ganzen Körper bekam, durch die Ansteuerung dieses Wurzelverschlusses, war überwältigend.
Ich muss sagen, dass das Mula Bandha für mich als westlich und wissenschaftlich geprägter Mensch, anfangs etwas schwer zu greifen war. In meinem Praktikum in der Hebammenpraxis habe ich die westliche Übersetzung zur yogischen Praxis kennengelernt.
Einen Monat lang habe ich jeden zweiten Tag Rückbildungskurse oder Schwangerschaftsgymnastik gemacht. Nach diesem Monat war mein Beckenboden besser trainiert als andere Muskeln in meinem Körper. Ich merkte wie stark, dieses Training sich auch auf meinen psychischen und energetischen Zustand auswirkte. Vor meinem Praktikum, wo ich in meinen Bürojob viel gesessen habe, fühlte ich mich oft müde, energielos, nervös und hatte so eine Grund-Angst in mir.
Dieses Praktikum war für mich wie ein zweites Yoga Teacher Training. Ich fühlt mich so lebendig, voller Energie, obwohl die Arbeit dort auch anstrengend war. Seit dem kannte ich „die Lösung“ bei zukünftigen Energietiefs und ängstlich gestimmten Perioden. Es ist das Beckenboden-Training, das meinen Kiefer, Nacken und Schultern entspannen lässt und gleichzeit meinen ganzen Körper und meine Psyche stärkt und stabilisiert. Mein Sexleben bedankt sich auch bei mir. Ich finde es jedes mal wieder beeindruckend, wie ganzheitlich unser Körper (physisch und energetisch) und Geist zusammenhängen.
Das letzte halbe Jahr habe ich mich mit dem Beckenboden tiefer auseinandergesetzt. Ich wollte mehr darüber erfahren, um meine tiefgreifende Erfahrung auch anderen näher zu bringen, die an ähnlichen Symptomen leiden.
Meine liebe Kollegin Conny (Studiobesitzerin vom MySenses Studio) und ich haben die gleiche Faszination für den Beckenboden. Im Oktober haben wir also einen Workshop veranstaltet, in dem wir Männern und Frauen die Kraft des Beckenbodens erfahrbar machten und unser Wissen zu diesem Muskel und zu seinen Auswirkungen in unserem Leben vermittelten.
In meinen (Postnatal) Yoga-Klassen, liebe ich es mit dem Beckenboden zu arbeiten. Denn ich glaube wir alle brauchen für unseren durchgehend gestressten und angespannten Körper erstmal etwas Entspannung, um dann eine ganz andere und nachhaltige Körperspannung zu erzeugen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest und deine Körperpraxis durch die Arbeit mit dem Beckenboden intensivieren möchtest, komme gerne auf mich zu.
Im diesem Jahr sind weitere Workshops und Präventionskurse in Planung.
Vom 07. März bis 25. April werde ich einen 8-Wöchigen-Präventionskurs zum Beckenboden geben. Das ganze findet im YOU GLOW Womenhood Studio statt. Weitere Infos zum Kurs und zur Anmeldung findest du hier.
Bis dahin, bleib geschmeidig!